Ludwig Harig. Aus dem Leben eines Luftkutschers

Einen Luftkutscher so nannte ihn als Kind die eigene Großmutter, und Ludwig Harig hat sich diesen Ehrentitel gerne als Berufsbezeichnung angeeignet. Wer durch die Lüfte kutschiert, der liebt das Abenteuer und die Leichtigkeit des Seins. Im Spiel der Winde gewinnt er einen Überblick, der den Bodenhockern versagt ist. Ihnen gilt der Luftkutscher leicht als Hallodri, der mit seinen Kapriolen zwar erheitert, aber doch des Tiefgangs entbehrt.  

Ludwig Harig ist indes als literarischer Flugpionier fest geerdet.
Ein dickes Tau verbindet ihn mit Sulzbach-Saar, seinem Ankerplatz, und sichert ihm bei allen Höhenflügen die unbeschadete Rückkehr. An Sulzbach-Saar kann drum ein Magazin, das den Dichter zu seinem 85. Geburtstag am 18. Juli 2012 als einen der wichtigsten zeitgenössischen deutschen Autoren würdigt, so wenig vorbeigehen wie an den völkerkundlichen Besonderheiten seiner saarländischen Heimat. In seinem Kosmos hat ferner die Familie ihren angestammten Platz, ebenso der Kreis der Freunde und die Schar der Literaten, die sein Schaffen mit ihren Interpretationen begleiten. 

25 Autoren, die zumeist dem Dichter oder seinen Stoffen auch persönlich verbunden sind, nehmen in diesem Heft das umfangreiche Werk und seine Wirkung neu in den Blick. Ludwig Harig hat in sechs Jahrzehnten so viele Bücher und kürzere Texte geschrieben, dass diese Erzeugnisse in seiner Wohnung eine ganze Regalwand füllen. Nach dem Debüt mit mathematisch inspirierten Sprachexperimenten und artistischen Übersetzungen aus dem Französischen wurde er zum Avantgardisten des Hörspiels und hielt die Republik mit listigen Hymnen auf die »saarländische Freude« zum Besten. Den Platz in der ersten Reihe der deutschen Nachkriegsliteratur, neben Günter Grass, Martin Walser oder Siegfried Lenz, errang er mit den autobiografischen Romanen, die am Beispiel seines Vaters und seiner selbst die Verstrickungen der Durchschnittsdeutschen in die Schrecknisse des 20. Jahrhunderts schildern. 

 

Im Rückblick auf ein erfülltes Leben, das nach dem Willen des Autors »bis zum letzten Atemzug« vom Schreiben bestimmt sein soll, entfaltet sich der Werdegang eines Künstlers als eines Spielers, der gewissenhaft zusammenfügt, was ihm akribische Recherche und vagabundierende Fantasie als Ausbund der Wirklichkeit erbringen. Eine Festschrift der besonderen Art will dieses Oeuvre sein – ein interessantes Magazin über einen Mann, der in Sulzbach, im Saarland und im Rest der Welt die verdiente Anerkennung gefunden hat.

 

Ludwig Harig verstarb am 5. Mai 2018 in seinem Heimatort Sulzbach.

 

EntdeckerMagazin 002. Ludwig Harig – Aus dem Leben eines Luftkutschers.

Broschur, 164 Seiten, Format 21 x 28 cm

ISBN 978-3-941095-13-7, 19,90 Euro

 

Edition Schaumberg
Thomas Störmer

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